Geschichte des Institutes für Technische Verbrennung

Institutsleitung von Oktober 1920 bis März 1948

Porträt Professor Neumann Porträt Professor Neumann Porträt Professor Neumann © Institut für Technische Verbrennung


Prof. Dr.-Ing. habil. Kurt Gustav Neumann

wurde zum ordentlichen Professor für Wärmewirtschaft und Verbrennungskraftmaschinen der Technischen Hochschule Hannover berufen und war gleichzeitig Vorstand des Maschinenlaboratoriums C. Ab 1923 hielt er auch Vorlesungen über Kältemaschinen und Gasverflüssigung. Das Maschinenlaboratorium C wurde 1925 in Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Technische Wärmelehre umbenannt - die Geburtstunde des heutigen Institutes.

Institutsleitung von Oktober 1950 bis Juni 1967

Porträt Professor Klüsener Porträt Professor Klüsener Porträt Professor Klüsener © Institut für Technische Verbrennung

Prof. Dr.-Ing. habil. Walter Otto Klüsener

wurde 1950 zum ordentlichen Professor für Kolbenmaschinen berufen. Das Institut wurde in Institut für Kolbenmaschinen umbenannt. In Lehre und Forschung wurden damit Verbrennungskraftmaschinen, Kompressoren, hydraulische Kolbenmaschinen und zeitweise auch Dampfmaschinen behandelt. Der Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg zerstörten großen Laborhalle war im wesentlichen 1956 abgeschlossen. Später konnte eine große Kältekammeranlage (-20 und -60 °C) aufgebaut werden.

Unter der Leitung von Prof. Klüsener wurden Forschungsarbeiten ausgeführt wie: Gemischverteilung bei Mehrzylinder-Vergasermotoren, Benzineinspritzung, Schmierölverteilung und Verlagerungsbahn, Taupunkt-temperaturermittlung, Wärmerisse in Zylinderköpfen, instationäre Strömung in der Einspritzanlage, Schwingungen in Rohrleitungen, Messungen an Rootsgebläsen und Messung schnellveränderlicher Temperaturen. Zudem beschäftigte man sich damals schon mit der Geräuschentstehung an einem 4-Takt-Dieselmotor und mit Problemen der Abgasreinigung.

Institutsleitung von Juli 1967 bis September 1991

Porträt Professor Groth Porträt Professor Groth Porträt Professor Groth © Institut für Technische Verbrennung

Prof. Dr.-Ing. habil. Klaus Groth

promovierte 1953 an der Technischen Hochschule Hannover und wurde nach einer mehrjährigen Industrietätigkeit bei MAN in Augsburg 1967 als Nachfolger von Prof. Klüsener zum ordentlichen Professor und Direktor des Instituts für Kolbenmaschinen ernannt. Im Jahre 1969 richtete er am Institut eine Abteilung für Kältetechnik ein, als deren Vorsteher Dr.-Ing. Horst Kruse gewonnen wurde (infolge der wachsenden Bedeutung des Fachgebietes Kältetechnik wurde diese Abteilung 1979 in das eigenständige Institut für Kältetechnik umgewandelt).

Forschungsthemen waren unter der Leitung von Prof. Groth “Gemischbildung, Verbrennung, Abgas”, “Extreme Motorzustände”, “Prozessrechnung”, “Rechnergestützte Konstruktion”, “Reibung, Ölhaushalt, Geräusch” und “Kältetechnische Forschung”. Die Mitte der 70er Jahre spürbare Verknappung der Ölressourcen hat auch der Forschung an Dieselmotoren starken Auftrieb gegeben.

Institutsleitung von Oktober 1994 bis September 2005

Porträt Professor Merker Porträt Professor Merker Porträt Professor Merker © Institut für Technische Verbrennung

Prof. Dr.-Ing. habil. Günter Peter Merker

studierte, promovierte und habilitierte sich an der Technischen Universität München im Fachgebiet Thermodynamik. Von 1980 bis 1986 war er Professor für Kältetechnik an der Universität Karlsruhe. Dann wechselte Prof. Merker in die Industrie zur Motoren- und Turbinen-Union in Friedrichshafen, strukturierte hier die Berechnungsabteilungen neu und leitete sie. 1994 wurde er zum Professor für Verbrennungskraftmaschinen an die Universität Hannover berufen. Das Institut wurde grundlegend renoviert, neue Motorenprüfstände wurden aufgebaut und die Einrichtungen auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Das Institut wurde 1997 in "Institut für Technische Verbrennung" umbenannt.

Die Forschungsvorhaben befassten sich überwiegend mit der motorischen Brennverfahrensentwicklung, mit den Schwerpunkten Zerstäubungs-, Gemischbildungs- und Zündprozesse; Verbrennungsdiagnostik der Wärmefreisetzung und Schadstoffbildung; Modellbildung und Simulation von Verbrennungsprozessen; Dynamische Simulation komplexer Prozessabläufe sowie Triebwerksdynamik und Tribologie.

Institutsleitung seit Februar 2009

Porträt Professor Dinkelacker Porträt Professor Dinkelacker Porträt Professor Dinkelacker © Institut für Technische Verbrennung

Prof. Dr. Friedrich Dinkelacker

studierte an der TU-München, promovierte 1993 an der Universität Heidelberg über Lasermesstechnik-Anwendungen in turbulenter Verbrennung und habilitierte sich im Jahr 2001 an der Universität Erlangen. Von 2005 bis Januar 2009 war er als Professor für Thermodynamik und Verbrennung an der Universität Siegen tätig, bevor er zum Februar 2009 die Leitung des Institutes für Technische Verbrennung an der Leibniz Universität Hannover übernahm.

Hier liegen die Forschungs- und Lehrtätigkeiten in den Bereichen der motorischen Verbrennungstechnik, der technischen Verbrennung, der Entwicklung und Anwendung von lasermesstechnischen Methoden und von numerischen Berechnungsmethoden. Forschungsprojekte behandeln diesel- und gasmotorische Brennverfahren, die Vorgänge der Hochdruckeinspritztechnik, die verbesserte Reibung im Motor, die Abgasnachbehandlung und die Prozesse in turbulenten Flammen und Brennkammern. Steigende Anforderungen an Schadstoffgrenzen und Energieeffizienz verlangen einen zunehmend detaillierteren Forschungs- und Entwicklungsansatz, der von der Modellbildung bis zur technischen Umsetzung reicht. Im Rahmen der Energiewende kommt der neue Ansatz der nachhaltig erzeugten Energieträgern (Electro-Fuels) hinzu.